Boateng in Las Palmas: „Wenn er sieht, wo wir trainieren, kehrt er mit dem Heli sofort wieder um“

Kevin-Prince Boateng ist mit dem Hubschrauber nicht sofort wieder umgekehrt, sondern in Las Palmas geblieben. © Pixabay.com/yeniguel, lochpass.at (Montage)
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Im Sommer überraschte Kevin-Prince Boateng mit seinem Wechsel nach Las Palmas nicht nur Fans und Journalisten, sondern auch seine neuen Mitspieler. Bei denen machte er sich noch vor seinen guten Leistungen im gelben Trikot beliebt. Wie, verrät Las Palmas‘ Shootingstar Roque Mesa.

Eine Meldung aus Spanien sorgte Ende Juli 2016 für ungläubiges Stirnrunzeln in europäischen Sportredaktionen: Es ging um den deutsch-ghanaischen Fußballer Kevin-Prince Boateng und seinen angeblich bevorstehenden Transfer in die Primera División.

Daran unwahrscheinlich erschien nicht etwa die Tatsache, dass der 29-Jährige nach Engagements in der deutschen Bundesliga, der Premier League und der Serie A auch in die vierte europäische Topliga wechseln soll. Vielmehr gab sein angebliches Ziel Anlass zur Verwunderung. Boateng, der in seiner Karriere bereits unter anderem für Borussia Dortmund, Tottenham, Schalke 04 und den AC Milan gespielt hatte, stehe vor einem Wechsel zum spanischen Mittelständler UD Las Palmas, hieß es.

Selbst im Kader der Blau-Gelben wollte zunächst niemand dem Gerücht Glauben schenken. „Im Whatsapp-Chat haben wir darüber gescherzt. Wir schrieben: ‚Wenn er sieht, wo wir trainieren, kehrt er mit dem Helikopter sofort wieder um'“, verriet Mittelfeldmann Roque Mesa der Marca.

Wie Kevin-Prince Boateng die Las-Palmas-Kollegen auf seine Seite zog

Doch wer lediglich an einen gelungenen Marketing-Gag des kleinen Vereins von der beliebten Urlaubsinsel Gran Canaria dachte, wurde Tage später eines Besseren belehrt. Am 2. August 2016 präsentierte die Unión Deportiva Boateng vor 6.000 Zuschauern und unter großem Medieninteresse als Neuzugang. Der beschauliche Klub, über 1.200 Kilometer vom spanischen Festland entfernt, zog internationale Aufmerksamkeit auf sich.

Ein derart medienwirksamer Kicker wie Boateng hatte noch nie das Trikot der UD Las Palmas getragen. Als launische Diva mit dem Hang zu extravaganten Auftritten und Lover des italienischen Models Melissa Satta war ihm sein Ruf bis auf die Kanaren vorausgeeilt.

„Wir wussten ja nicht, wie er hier auftreten würde, aber er hat sich großartig angepasst. Von einem Mann, der bei Milan spielte, erwartest du nicht unbedingt, dass er sich so nah an Straßenfußballern wie uns gibt.“ – Roque Mesa

Doch in Las Palmas zeigte sich der ‚Prince‘ von Anfang an von seiner besten Seite und lud die gesamte Mannschaft gleich einmal zum gemeinsamen Abendessen ein. „Wir wussten ja nicht, wie er hier auftreten würde, aber er hat sich großartig angepasst. Von einem Mann, der bei Milan spielte, erwartest du nicht unbedingt, dass er sich so nah an Straßenfußballern wie uns gibt“, schwärmt Mesa.

Boateng, der „Toptransfer“

Sportlich fällt Mesa zum neuen Star nur ein Wort ein: „Boateng ist ein Toptransfer, den sich niemand erwartet hätte.“ Seine Verpflichtung hat sich bis dato zur Win-Win-Situation entwickelt. Der Berliner ist dabei, die Chance, seine Karriere nach zwei mäßig bis nicht erfolgreichen Engagements bei Schalke und Milan wieder in Schwung zu bringen, zu nutzen.

Gleich beim Debüt für Las Palmas, beim 4:2-Auswärtssieg gegen Valencia, erzielte er sein erstes Tor für den neuen Klub, sechs Tage später traf er auch bei der Premiere vor eigenem Publikum gegen Granada (5:1). Insgesamt hat Boateng für Las Palmas bisher elf Spiele bestritten und dabei fünf Tore erzielt.

Die Mannschaft liegt nach 14 Runden als Tabellenzehnter punktemäßig näher am Europapokal als an den Abstiegsplätzen. Daran hat auch der 27-jährige Roque Mesa großen Anteil. Der kanarische Lokalmatador ist hinter Atlético Madrids Nationalspieler Koke jener Mann, der in der laufenden Meisterschaft die zweitmeisten Pässe an die Mitspieler gebracht hat.

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