Der FC Barcelona fertigt im Camp Nou nach Sporting Gijón auch Celta de Vigo souverän ab. Mit dem Rückenwind der beiden Kantersiege soll am Mittwoch in der Champions League das Wunder gegen Paris St. Germain gelingen.
Der FC Barcelona hat eine bewegte Woche hinter sich. Sportlich höchst erfolgreich, wurden Klub, Spieler und Fans auch mit einer weitreichenden Zukunftsentscheidung konfrontiert.
Trainer Luis Enrique bestätigte vergangenen Mittwoch, was die Spatzen in Katalonien bereits von den Dächern gepfiffen haben: „Ich werde nächste Saison nicht mehr Trainer des FC Barcelona sein“, gab der 46-Jährige kurz nachdem seine Mannschaft Sporting Gijón mit 6:1 aus dem Camp-Nou-Stadion geschossen hatte bekannt.
Barcelona-Trainer Luis Enrique: „Ich brauche eine Pause“
Nach drei Jahren als Chefcoach bei einem der größten Vereine der Welt fühle er sich ausgelaugt – nicht wirklich überraschend, wenn man die spanische Presselandschaft im Fußball kennt. Täglich müssen mehrere Sportzeitungen ihre Seiten füllen, jede Aussage wird auf die Goldwaage gelegt, jede Geste und Entscheidung bis ins kleinste Detail analysiert, interpretiert und kommentiert.
„Ich brauche eine Pause“, sagte Luis Enrique daher nach dem Kantersieg über den Abstiegskandidaten aus seiner Heimatstadt Gijón. Daher hat sich der Asturier entschieden, seinen im Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und Barça nach drei Jahren zu verlassen. Bisher hat er mit den Katalanen, für die er von 1996 bis 2004 in seiner aktiven Karriere selbst 300 Pflichtspiele bestritt, als Trainer acht Titel gewonnen.
Lionel Messi gegen Celta überragend
Bis Juni hält Luis Enrique in Barcelona aber noch das Zepter in der Hand. „Es warten drei mitreißende Monate“, versprühte der spanische Ex-Nationalspieler Tatendrang. In der Liga hat Barça nun wieder die Titelverteidigung im Fokus, auch wenn Real Madrid nach Verlustpunkten noch vorne liegt. Doch die Hauptstädter zeigten in den vergangenen Wochen ihre Verwundbarkeit, während Barça in der Meisterschaft in Topform aufgeigt.
„Wir werden in diesem K.o.-Duell noch einmal alles geben. Die Herausforderung ist es, zu zeigen, dass wir besser sind als sie.“ – Luis Enrique
Das 5:0 zu Hause gegen Celta de Vigo am Samstag war der sechste Sieg in Folge. Überragend war dabei wieder einmal Superstar Lionel Messi mit zwei Treffern und zwei Assists. In den vergangenen zwölf Meisterschaftsrunden holten die ‚Culés‘ 32 von 36 möglichen Punkten.
Champions League: Barcelona peilt das Wunder gegen PSG an
Mit diesen Erfolgen im Rücken ist auch der Glaube an die Sensation in der Champions League gewachsen. Mit 0:4 war der FC Barcelona Mitte Februar im Achtelfinal-Hinspiel bei Paris St. Germain untergegangen. Nach drei Wochen mit vier Siegen in der Liga und 15:3 Toren sind die Katalanen heiß aufs Rückspiel kommenden Mittwoch (20:45 Uhr, live auf Sky).
Estadi Camp Nou: Die Touristenattraktion von Barcelona
Sprachen aus aller Herren Ländern dringen ins Ohr, der Geruch von Sonnencreme in die Nase. Wir befinden uns in Barcelona, allerdings nicht am Partystrand Barceloneta, sondern im Westen der Stadt, an den Ticketschaltern des Camp-Nou-Stadions. © lochpass.at/David Mayr
Touristenattraktion
Die Heimstätte des FC Barcelona ist eine Touristenattraktion mehr der katalanischen Metropole, auch an Spieltagen karren haufenweise Busse ausländische Besucher zur Arena, damit diese Lionel Messi und Co. live auf die Beine schauen können. © lochpass.at/David Mayr
'Der Goleador'
Für stolze 23 Euro kann man sich auf die Tour durch das Camp Nou begeben, die im Museum des Klubs startet. Bereits hier beginnt sich der Eintrittspreis zu lohnen, die Informationen über Ex-Barça-'Goleador' Hans Krankl samt Video sind nur ein winziger Teil der Ausstellung. © lochpass.at/David Mayr
Riesig
Vom Museum geht es dann ins größte Fußballstadion Europas. Bei ausverkauften Spielen kicken die Superstars des FC Barcelona vor knapp 100.000 Zuschauern. © lochpass.at/David Mayr
Mehr als ein Klub
So lautet das Motto des FC Barcelona. Tatsächlich dient der Klub auch als Identifikationselement der Katalanen gegenüber dem von Madrid aus zentralistisch regierten Spanien. © lochpass.at/David Mayr
Geschichte
Eröffnet wurde das Camp-Nou-Stadion am 24. September 1957. Auf deutsch bedeutet der Name schlicht "Neuer Platz". In der Öffentlichkeit hat sich diese Bezeichung durchgesetzt, da die Arena das Nachfolgestadion des mit 60.000 Plätzen ebenfalls sehr groß gewesenen Les Corts ist. Erst seit 2001 ist Estadi Camp Nou auch der offizielle Name der Spielstätte. © lochpass.at/David Mayr
Die Zeichen der Zeit
Als einer von 14 Austragungsorten wurde das Stadion für die WM 1982 in Spanien renoviert, seit 1998 hat es mit vier Sternen die höchste UEFA-Klassifizierung. Dennoch hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Pläne für eine erneute, umfangreiche Renovierung gibt es bereits. Demnach soll die Arena bis 2021 unter anderem komplett überdacht werden. © lochpass.at/David Mayr
Die Pressetribüne
Von hier aus haben die akkreditierten Journalisten das gesamte Spielgeschehen bestens im Blick. Gute Augen oder entsprechende Sehhilfen vorausgesetzt, denn die Pressetribüne ist auf den steilen Rängen der Haupttribüne weit oben angesiedelt. © lochpass.at/David Mayr
Die Haupttribüne
Diese ist als einzige überdacht und damit auch die teuerste. Wobei die Eintrittspreise für Heimspiele des FC Barcelona generell schwindelerregend sind. Unter 50 Euro gibt es im regulären Verkauf kein Ticket für ein Ligaspiel des Großklubs, bei Schlagerpartien wird leicht die 200-Euro-Marke pro Karte durchbrochen. © lochpass.at/David Mayr
Das Innenleben des Stadions
Dafür spielen die Katakomben der Arena alle Stückerln. Dieses Foto zeigt den Whirlpool der Gästekabine. © lochpass.at/David Mayr
Profi-Feeling
Der Weg durch den Tunnel hinaus in Richtung des Spielfeldes lässt die Gefühlswelt der Ballzauberer kurz vor Spielbeginn zumindest annähernd erahnen. © lochpass.at/David Mayr
Kompakt
Die imposanten Tribünen bauen sich steil rund um einen auf. Daduch wirkt das Camp Nou nicht sonderlich weitläufig, was die Vorstellung, dass hier knapp 100.000 Menschen hineinpassen, erschwert. © lochpass.at/David Mayr
Mini Estadi
Die Führung durch das Camp Nou neigt sich dem Ende zu und wir erhaschen einen Blick auf das sich in unmittelbarer Nähe befindende Mini Estadi. Hier trägt die zweite Mannschaft des Klubs, für die Salzburg-Kapitän Jonathan Soriano zweieinhalb Jahre lang auf Torjagd ging, ihre Heimspiele aus. Es bietet über 15.000 Fans Platz. © lochpass.at/David Mayr
Erinnerungsstücke
Hier können sich die Besucher vor der grünen Wand ablichten lassen. Mittels Bildbearbeitungsprogramm steht dann plötzlich Leo Messi oder ein anderer der Superstars der Mannschaft neben einem. © lochpass.at/David Mayr
Der Fanshop
Der Gang durch den zweistöckigen Fanshop rundet den Camp-Nou-Besuch ab. Hier gibt es alles, was das Barça-Herz begehrt - von den klassischen Trikots bis zum Büromaterial - alles in 'azulgrana'. © lochpass.at/David Mayr
„Wir werden in diesem K.o.-Duell noch einmal alles geben. Die Herausforderung ist es, zu zeigen, dass wir besser sind als sie“, sagte Luis Enrique, der gegen PSG volles Risiko – womöglich mit demselben 3-4-3-System, mit dem seine Mannschaft Gijón und Celta überrannt hatte – versprach. „Wir werden die Chancen bekommen, um das Ganze noch zu drehen“, ist ‚Lucho‘ überzeugt, erklärte aber auch: „Wir sind nicht dumm und wissen, wie schwierig das wird.“
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