Wegen Champions-League-Finales: Atlético-Madrid-Fan klagt die UEFA

Kann Atlético-Fan José Antonio Campón mit seiner Klage einen Präzedenzfall schaffen? © Pixabay.com/Taken
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Ein Mitglied von Atlético Madrid bringt Klage gegen die UEFA und Schiedsrichter Mark Clattenburg wegen des Abseitstors von Real-Kapitän Sergio Ramos im Champions-League-Finale 2016 ein.

Mit einer Klage ungewöhnlicher Natur muss sich derzeit die UEFA herumschlagen. Ein Anhänger und Mitglied von Atlético Madrid hat bei einem Gericht in Leganés, einem südlichen Vorort der spanischen Hauptstadt, rechtliche Schritte gegen den europäischen Kontinentalverband sowie den englischen Schiedsrichter Mark Clattenburg eingereicht.

Hintergrund ist das Finale der Champions League 2016 im vergangenen Mai in Mailand, das Atlético gegen Real Madrid im Elfmeterschießen verlor. Die Klage von José Antonio Campón bezieht sich auf das Führungstor der ‚Königlichen‘ durch Sergio Ramos in der 15. Minute jener Partie.

Der Innenverteidiger schob dabei aus kurzer Distanz ein, nachdem Gareth Bale per Kopf eine Freistoßflanke von Toni Kroos verlängert hatte. Allerdings befand sich Ramos beim Ballkontakt Bales knapp in Abseitsposition, Schiri Clattenburg erkannte das Tor dennoch an.

Klage wegen Ramos-Tors als Präzedenzfall?

Daher klagt Atlético-Fan Campón auf Schadensersatz, weil er der Ansicht ist, durch diese Aktion sei „der Wettbewerb beeinflusst und eine der beiden Mannschaften bevorzugt“ worden. Insgesamt verlangt er eine Summe von 1.660 Euro – 160 für die Eintrittskarte sowie 1.500 für den erlittenen Schaden.

„Wir fordern vom System die Anwendung technischer Hilfsmittel, die bereits existieren und in anderen Sportarten zum Einsatz kommen. Denn diese Fehler benachteiligen immer die Schwächeren.“ – José Antonio Campón

Gegenüber der Sporttageszeitung AS erklärte Campón, dass es bei seiner Klage allerdings auch um ein übergeordnetes Anliegen gehe: „Wir fordern vom System die Anwendung technischer Hilfsmittel, die bereits existieren und in anderen Sportarten zum Einsatz kommen. Denn diese Fehler benachteiligen immer die Schwächeren.“

Anwalt Carlos Méndez sieht die Klage als potentiellen Präzedenzfall und ist überzeugt, dass der Videobeweis auch im Fußball zur Anwendung kommen wird. „Das wird passieren. Ich weiß nicht wann, aber es wird dazu kommen.“ Als Beispiel nannte der Jurist die Entwicklung im Tennis: „Dort hatte das Hawk-Eye anfangs auch Gegner und heute ist es vollkommen akzeptiert.“

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